Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren!
Eine aktuelle Studie Anfang des Jahres kam zu dem Ergebnis: Insekten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Das fortschreitende Insektensterben hat dramatische Züge angenommen. In den letzten 25-30 Jahren sind ca. 2,5 Prozent verloren gegangen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf Vögel, Reptilien und Amphibie. Deshalb ist es gut, dass überall in Deutschland intensiv über den Artenschutz diskutiert. Beim Volksbegehren in Bayern haben innerhalb kürzester Zeit fast 1,8 Millionen Menschen für mehr Insektenschutz und eine andere Landwirtschaftspolitik unterschrieben!
Deshalb ist
es wichtig, dass Usingen bei diesem Thema noch stärker als bisher aktiv wird.
Null Pestizide in der Grünflächenpflege sind ein guter Anfang und die
Aktivitäten, die Förster Groß im WULF vorgestellt hat, gehen in die richtige
Richtung, aber wir brauchen mehr Mitstreiter für den Insektenschutz.
Privatgärten und auf Balkone können durch die richtige Bepflanzung insektenfreundlicher gestaltet werden. Durch die richtige Beratung wollen wir Gartenbesitzer motivieren, ihre Gärten insektenfreundlich zu gestalten.
Wir brauchen auch Unternehmen als wichtige Mitstreiter, z. B. können Baumärkte und Gärtnereien insektenfreundlichen Produkte kennzeichen.
Aber natürlich kann die Stadt auch durch eine insektenfreundliche Grünflächenpflege mit guten Beispiel voran gehen. Im Schlossgarten können wir uns ein Beispiel am Kurpark in Bad Homburg nehmen und viele Blühwiesen stehen lassen. Dazu müsste eine Übersicht der städtischen Grünflächen vorliegen.
Und auch bei der Bepflanzung vor städtischen Gebäuden sollte die Stadt mehr in dieser Richtung agieren. Die Steinwüste vor der Hugenottenkirche mag ja pflegeleicht sein, aber als insektenfreundlicher Lebensraum taugt sie nicht. Erst wenn die Stadt mit guten Beispiel voran geht, dann kann sie glaubhaft bei den Bürgerinnen und Bürger für insektenfreundliche Gärten werden.
Außerdem können sogenannte Eh-da-Flächen leicht ökologisch aufgewertet werden können. Hierbei handelt es sich um vorhandene, nicht wirtschaftlich genutzte Flächen. Sie können zur Förderung der biologischen Vielfalt genutzt werden.
Daneben können z. B. Patenschaften von Bürgerinnen und Bürgern für solche Blühwiesen übernommen werden.
Wir empfehlen, sich einmal das Projekt stadtgrün naturnah anzuschauen. Dort gibt es noch wertvolle Anregungen für Kommune.
Sie sehen meine Damen und Herren,
wir können in Usingen noch einiges tun, damit Insekten mehr wertvolle Lebensräume erhalten, deshalb bitten wir um Zustimmung zu unserem Antrag.
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