Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren!
Mit dem Eintritt in die Netzgesellschaft Hochtaunuskreis-Usinger Land GmbH & Co. KG mit 1,3 Mio. € hält Usingen 70% des 51%-Kommunalanteils in dieser Gesellschaft.
Wir haben schon früh darauf hingewiesen, dass möglicher weiterer hoher Kapitalbedarf für Investitionen ins Stromnetz nötig sein wird. Die veranschlagten 500.000 € Investitionskosten, die knapp unter den Abschreibungen lagen, haben wir als zu niedrig gesehen und die Frage öffentlich gestellt: Reichen die angenommenen Investitionskosten aus? Denn um die Netze für die Zukunft fit zu machen, braucht es enorme Investitionen. Dieser hohe Kapitalbedarf wurde im Businessplan für Investitionen ins Stromnetz einfach vernachlässigt.
Jetzt holt die Realität die Stromnetzgesellschaft ein:
- Der Ausbau für die Elektromobilität, der Umstieg von fossilen Heizungen auf strombetriebene Wärmepumpen
- Extremwetterereignisse oder Cyberattacken gefährden die Netzsicherheit und Verfügbarkeit.
- Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Integrierung von virtuellen Kraftwerken
Das alles muss in der Zukunft zu berücvksichtigen.
Wir sehen uns bestätigt. Mittlerweile kommt auch die Verwaltung zu der Einschätzung, dass die innerörtlichen wie außerörtlichen Stromnetze bundesweit nicht auf die Energiewende vorbereitet sind.
Die Übertragungsnetze, die Mittel- und Verteilnetze müssen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Elektromobilität und für die Elektro-Wärme ertüchtigt werden. Das ist Grundlage, um 2045 die Klimaneutralität zu erreichen.
Das hat Folgen: Die Syna wird ihre mittelfristigen Investitionen anpassen müssen. Und nicht nur die Syna, sondern auch die Netzgesellschaft Hochtaunuskreis Usinger Land GmbH Co. KG!
- Wie viele Wärmepumpen und Wallboxen kann das jetzige Stromnetz ohne Leistungseinbußen integrieren?
- Können alle angemeldeten Wallboxen auch versorgt werden? Wie sieht es mit Schnellladern aus?
- Gibt es bei der Integration neuerer PV-Anlagen ins Netz schon heute Probleme?
- Mit wie vielen neuen PV-Anlagen, Wärmepumpen und Wallboxen-Neuanschlüssen ist in den nächsten 5-10 Jahren zu rechen? Welche Leistungsfähigkeit des Stromnetzes ist notwendig? Wie kann diese erreicht werden?
Dies sind Fragen, auf die wir Antworten brauchen.
Die Syna ist bisher mit diesem Thema sehr transparent umgegangen und hat schon in anderen Kommunen ihre Ausbaustrategie vorgestellt.
Mit der Stromnetzgesellschaft Usinger Land ist für das Usinger Verteilnetz ein zusätzlicher Player dabei. Wir hoffen sehr, dass dieser sich an der Syna orientiert und die zukünftigen Ausbaustrategie im Ausschuss vorstellt.
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