Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren,
Radfahren ist schnell, gesund, umweltfreundlich, günstig und Radfahren ist angesagt.
Immer mehr Menschen fahren Rad. Bis zu 30 Prozent der PKW-Fahrten auf den Radverkehr verlagert werden. Damit Radfahren als wichtiger Baustein im Umweltverbund die Verkehrswende erfolgreich voranbringen kann, braucht es eine moderne Radverkehrsinfrastruktur, die die Steigerung des Radverkehrs aufnehmen kann und geeignete Schnittstellenangebote für Rad und ÖPVN mit den Bahnhöfen als Knotenpunkt.
Mit dem vorliegenden Radverkehrskonzept liegt uns heute eine ausführliche Bestandsaufnahme der Radwege im Hochtaunuskreis vor, an dem viele Menschen mitgewirkt haben!
An diesem Radverkehrskonzept waren neben den Fachplanern, eine Steuerungsgruppe und die Kommunen mit einbezogen. Und in Workshops und Umfragen wurden Bürgerinnen und Bürger beteiligt.
Vielen Dank an alle, die an diesem Konzept mitgewirkt haben: für ihre Vorschläge, Verbesserungen und die konkreten Maßnahmen!
Als Grüne Kreistagsabgeordnete, die sich schon lange für die umweltfreundliche Mobilität hier im Kreistag einsetzt, kann ich mich noch gut daran erinnern, dass wir im Dezember 2016 für unseren Haushaltsantrag Radwegekonzept noch eine große Ablehnung erfahren haben.
Im Dezember 2018 ist es uns dann gelungen, für unseren HH-Antrag: Radwege entlang der Kreisstraßen endlich die Zustimmung dieses Hauses zu erhalten!
Vielen Dank an die Kolleg*innen!
Mit diesem Radverkehrskonzept haben wir eine umfängliche Datengrundlage von insgesamt 853 Kilometer in unterschiedlichen Kategorien: überregionale, nahräumliche und innergemeindliche Radverkehrsverbindungen. Die empfohlenen 187 Maßnahmen verteilen sich auf die Baulastträger BUND, Land Hessen, Hochtaunuskreis, Kommunen und Hessen Forst und werden mit insgesamt 152 Mio. € beziffert.
Für den Hochtaunuskreis werden Maßnahmen von 28 Mio. € vorgeschlagen, bei den Kommunen sind es 56 Mio. €.
Deshalb ist es richtig und wichtig, dass der Hochtaunuskreis seine Verantwortung wahrnimmt und eine Koordinierungsrolle zwischen den Kommunen einnehmen will.
Mit diesem Konzept haben wir eine gute Planungsgrundlage. Bei der Priorisierung gelte es neben den Kosten auch den Nutzen und die Umsetzungszeit mit zu berücksichtigen.
Und wir müssen das Risiko bezüglich der Kapazitäten Fachplanung-Büros und Tiefbau einplanen. Das wird die angegebenen Kosten mit großer Wahrscheinlichkeit noch steigen lassen.
Und bei aller Euphorie, besonders der Koalition, die dieses Konzept überschwänglich lobt, darf nicht verschwiegen werden, dass wir Nachholbedarf bei der Radverkehrsinfrastruktur haben und bisher nicht zu den Schnellsten gehörten. Andere Landkreise sind da schon weiter!
Und es geht nicht nur um den Neubau, sondern auch um die betriebliche Unterhaltung, bauliche Erhaltung und eine begleitende touristische Infrastruktur.
Da ist viel zu tun, lassen Sie uns loslegen, es wird Zeit!
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