Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Nach dem Dürresommer 2018, dem heißen Sommer 2019, werden auch dieses Jahr die Niederschläge nicht ausreichen, um die Trinkwasserreservoirs aufzufüllen.
Schon 2019 prognostizierte das Umweltbundesamt, dass bei mehr trockenen Sommern, sich voraussichtlich mehr Nutzer um die Ressource Wasser streiten werden. Was wir schon wissen ist, dass die Landwirtschaft mehr als bisher die Wasservorräte braucht.
Der Klimawandel ist auch in Hessen angekommen.
Heiße, trockene Sommer werden zur Normalität und Landwirtschaft und Forst vor große Herausforderungen stellen.
Nun ist es ja nicht so, dass die eigenen Usinger Trinkwasserquellen ausreichen, sondern wir werden schon jetzt von Hessenwasser mitversorgt.
Wasserversorger fordern mittlerweile die Städte angesichts des Klimawandels auf, sich auf diese Veränderungen einzustellen und z. B. Wasserspeicher anzulegen.
Schon in diesem Jahr haben sich die Betriebsleiter der Wasserbeschaffungsverbände Gedanken gemacht. Zwar drohte noch kein Notstand wie 2018, aber an besonders trockenen Tagen war der Wasserbrauch in der Spitze auf 178 Liter pro Kopf gestiegen. Da sind 50 Liter über dem angenommenen Pro-Kopf-Verbrauch.
So kann dann durchaus ein Engpass entstehen, wenn mehr Wasser verbraucht wird.
Deshalb ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger so wenig Trinkwasser wie möglich verbrauchen.
Das bedeutet:
- Kein Trinkwasser für die Garten- und Rasenbewässerung
- Kein Trinkwasser für Pools und Planschbecken
- Kein Trinkwasser für die Säuberung von Plätzen und Terrassen
Ein Rasensprenger verbraucht bis zu 800 Liter Wasser in der Stunde, im Verhältnis zu 121 Liter Trinkwasser, die ansonsten durchschnittlich pro Kopf und Tag verbraucht werden.
Rasen- und Wiesenflächen müssen nicht bewässert werden. Rasen erholt sich rascher, wenn er mehr als 10 Zentimeter hochsteht. So wird der Boden mehr beschattet.
Auch die Wasserentnahmen aus Bächen für landwirtschaftliche Flächen, Gartenbau oder haus- und Kleingärten sollte verzichtet werden. Schon geringfüge Entnahmen haben nachteilige Auswirkungen auf die Gewässerökologie und somit auf Tiere und Pflanzen.
Dazu kommt, dass sich durch den Klimawandel die Neubildung von Grundwasser erschweren wird.
Trinkwasser ist ein zu wertvolles Lebensmittel, um für Garten- und Grünflächenbewässerung verplempert zu werden.
Die Bürgermeister des Usinger Landes appellieren an die Bevölkerung zum sparsamen Wasserverbrauch.
Wir glauben, mit den Informationen aus dem Berichtsantrag können wir in Usingen adäquat auf diese Herausforderung reagieren, denn Appelle an die Bevölkerung können erst der Anfang sein.
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