„Autsch, da hat die PE der NBL aus Neu-Anspach aber gesessen, wie die Pressemitteilung der Bürgermeister ahnen lässt,“ kommentiert Ellen Enslin, Grüne Fraktionsvorsitzende in Usingen, die konzertierte Aktion der Bürgermeister für den Wasserbeschaffungsverband Usingen. „Aber eins ist sicher, die Trinkwasserknappheit liegt nicht am Wetter, sondern am Klimawandel! Durch die massive Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas. Das Klima ändert sich rasant und es wird immer heißer. Dazu kommt die enorme Versieglung der Böden für Wohn-, Gewerbe und Straßenprojekte.“
In Usingen hatten die Grünen im Juni 2020 einen Antrag zur „Wasserversorgung und
-situation“ eingebracht. Aus den Antworten müssen sich zwangsläufig konkrete Maßnahmen ergeben:
- Nur ca. 50 Prozent des Wasserverbrauchs können über eigne Quellen gedeckt werden. Der Fremdwasserbezug ist mit 1.100.000 m3 vertraglich abgesichert.
Anmerkung GRÜNE: Dieses Wasser kommt aus dem Vogelsberg, Spessart, Wiesbaden und über kooperierende Versorgungsunternehmen wie z. B. die OVAG (Oberhessische Versorgungs AG). - Für das Jahr 2019 lag in Usingen der Pro-Kopf-Verbrauch im Sommer bei 170 l und im Winter bei 125 l.
Anmerkung GRÜNE: Dieser Verbrauch liegt über dem in den Nachbarkommunen Neu-Anspach und Wehrheim und auch über dem Bundesdurchschnitt von ca. 123 Liter. - Für die städtischen Gebäude gibt es weder Verbrauchszahlen noch Einsparziele bezüglich des Wasserverbrauches, da die Verbräuche zu vernachlässigen seien.
Anmerkung GRÜNE: Auch wenn Wasserspartasten und Perlatoren vorhanden sind, sollten Wasserverbräuche ermittelt werden, denn auch bei geringen Verbräuchen lohnen sich Vergleiche. Im Zuge vom Energiemanagement für Gebäude gehört die Ermittlung von Wasserverbräuchen zum Standard der Verbrauchszahlen. - Mehr als die Festsetzung von Zisternen in B-Plänen ist als Maßnahme nicht geplant. Anmerkung GRÜNE: B-Pläne müssen wasserwirtschaftliche Belange berücksichtigen wie z. B das Hessische Wassergesetz. Es braucht aber auch Maßnahmen um private Haushalte und das Usinger Gewerbe zur Wassereinsparung zu motivieren.
Als die B-Pläne für die Hattsteiner Allee, Fritz-Born-Str. und Pestalozzistraße diskutiert wurden, hat der RP Darmstadt deutlich gemacht, dass die wasserwirtschaftlichen Belange berücksichtigt werden müssen: eine qualitativ und quantitativ ausreichende Wasserversorgung und einen ausreichend Grundwasserschutz. Die Usinger Verwaltung räumte dazu ein, dass für die langfristige Sicherstellung des gesamten kommunalen Trinkwasserbedarfs eine Lösung auf Ebene der Gesamtstadt bzw. des Wasserverbandes zu treffen seien.
„Wir wissen zwar nicht, an welchen Lösungen im Wasserbeschaffungsverband gearbeitet wird, aber wir sind sicher, in Usingen muss mehr für die Wassereinsparung und -sicherung getan werden,“ so Enslin. „Anbieten würde sich z. B. bei der Aussendung der Abrechnungen zu Wasser und Müll einige Wasserspartipps an die Bürger*innen weiter zu geben? Jetzt ist gerade ist die richtige Zeit, um mögliche Investitionen in Wassersparmaßnahmen zu prüfen und nicht erst im Sommer, wenn das Wasser wieder knapp wird.“
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